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BIN NOCH IN TANGER UND DARF NICHT REISEN. THÉRÈSE.
Die Geschichte der österreichischen Tänzerin Thérèse Zauser.
Ein biographisches, multimediales Theaterprojekt mit internationalen Verbindungen.
Thérèse Zauser, geboren 1910 in Feldkirch, verließ 19-jährig die ihr enge Kleinstadt im Westen Österreichs, wurde Artistin und reiste durch Nordafrika und die Mittelmeerländer, um in Varietés und Clubs als Sängerin und Tänzerin zu arbeiten. Sie legte sich den Künstlernamen Thérèse Judith Jansen oder Judit Jessie Zauser zu und bezeichnete sich als ‚Danseuse et chanteuse fantaisiste‘.
Die wichtigsten Stationen waren Sophia (Bulgarien), Izmir (Türkei), Nikosia (Zypern); Port Said, Alexandria, Kairo, Suez (Ägypten); Damaskus (Syrien), Bagdad (Irak), Teheran (Iran), Malta, Oran, Algier (Algerien); Casablanca, Fez, Tanger (Marokko), Dakar (Senegal), Lissabon (Portugal), Stuttgart, Wilhelmshaven, Prag, Graz, Budweis, Reichenberg.
Thérèse reiste immer allein, ihre Engagements dauerten in der Regel nur einige Wochen und sie hatte ständig um ihre nächsten Auftritte besorgt zu sein. Die einschlägigen Etablissements trugen klangvolle Namen: Korso Tabarin, Casino Bella Vista, Le Florida, Au Pavillon Chinois, Dancing Perroquet, Constantine, Cabaret Arcadia u.v.a.
Die nationalsozialistische Machtergreifung spürte sie auch in Nordafrika: Aus Tanger schrieb sie am 17.September 1938 ihrem Bruder Karl: „Seit ich Deutsch geworden bin, habe ich nichts mehr zu lachen.“
Ab Januar 1939 trat Thérèse hauptsächlich in Lissabon auf, wurde dort nach einer Gefängnisstrafe ausgewiesen und suchte Engagements in Deutschland sowie beim Film. Ohne Erfolg. Weitere Auftritte in Saarbrücken, Frankfurt und Wilhelmshaven folgten. Dort wurde Thérèse Zauser wegen feindlicher Äußerungen gegenüber dem Naziregime denunziert und umgehend verhaftet, nach Hamburg-Hütten gebracht und schließlich im Oktober 1941 ins KZ Ravensbrück deportiert.
Am 11. Februar 1942 wird Therese Zauser im KZ Ravensbrück ermordet.
Die Wege und das Leben von Thérèse Zauser nachzuzeichnen und ein Bild von ihr, von den Städten rund um das Mittelmeer, der kolonialen ‚Belle Epoque‘ und heutigen Sichten auf Orte mit europäischer Vergangenheit zu bekommen, ist Intention dieses Projektes. Die Spurensuche reist auf historischen Wegen mit zeitgenössischen filmischen und theatralen Mitteln, die eine Gegenwart kreieren, wo eine Vergangenheit im KZ Ravensbrück ermordet wurde.
Ein Gastspiel von walktanztheater.com
Schauspiel: Luka Oberhammer, Peter Bocek
Inszenierung: Brigitte Walk
Text: Nadine Kegele
Ausstattung: Sandra Münchow
Komposition: Marcus Nigsch
Video: Said Afifi, Cem Bariscan , Bouthaina Alila Fabach, Anna Fotiadou, Omnia Sabry, Sarah Mistura
Produktionsleitung: Beate Buchsbaum
www.walktanztheater.com